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Eine Luftmatratze muss her!

Dorfwirtschaftswunder 1950

Ein Zeitdokument, ebenso informativ wie erstaunlich und erheiternd.

Zeitungen sind Momentaufnahmen ihrer Zeit – und ein besonderes Juwel berichtet auf unnachahmliche Weise über das Leben in den 50er- und 60er-Jahren in einer österreichischen Provinz – die Rede ist von der Rieder Volkszeitung im oberösterreichischen Innviertel. Liebevoll "Riada Ratschn" genannt, war sie gleichsam als Zentralorgan der ÖVP und der Katholischen Kirche in allen Haushalten präsent, wurde gelesen und befolgt. Kein Dorf war zu klein, als dass nicht von dort ein "Korrespondent" an die Redaktion berichtet hätte, und kein Vorkommnis war zu unbedeutend, als dass nicht darüber zu lesen war.
Kommuniziert und kommentiert wurde alles: Führerscheinentzug wegen Alkoholisierung, das Erstarken der Raiffeisenbanken, die Verderbnis der Sexfilme, die Segnungen von DDT und Antibiotika für die Landwirtschaft, die Vorteile eines Kernkraftwerkes im Innviertel, der Einfluss des "Amerikanischen" auf die bäuerliche Lebenshaltung oder die Rolle der Frau in Haus und Gesellschaft. Gewürzt wurden die Berichte durch Inserate – von Melkmaschinen bis zu Instantsuppen –, die den Einzug des modernen Lebens im Innviertel oft auf skurrile Weise illustrierten. "Innviertel" wurde dabei überall, "Innviertel" steht stellvertretend für jedes ländliche Gebiet in Österreich, wo das Wirtschaftswunder je nach Region mit mehr oder minder größerer oder kleinerer Intensität oder Verspätung ankam.

"... In fein aus gewählten redaktionellen Texten und Inseraten wird der missionarisch beschworene neue Zeitgeist sichtbar, in seiner Wucht wie in allen seinen Verirrungen. ..." (Kurier Oberösterreich, 20.09.2020)

Umfang208 Seiten
Abbildungenzahlreiche s/w-Abbildungen
Format17 x 24 cm
Buch-BindungHardcover
ISBN 978-3-7025-0994-1
€ 24,00

 

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