Kleiderkommunikation im christlichen Kult
Haute Couture im Mittelalter.
Auf Heiligendarstellungen des Mittelalters sticht spätestens ab der Mitte des 15. Jahrhunderts das äußere Erscheinungsbild einiger Heiliger durch einen hochmodischen Auftritt hervor. Nie zuvor wurden die heilige Maria Magdalena oder Josef von Arimathia unter dem Kreuz so extravagant modisch ins Zentrum des dramatischen Mitleidens gerückt wie etwa auf dem Bild des burgundischen Meisters Rogier van der Weyden. Sie scheinen in ihrer Trauer dem Betrachter und dem Auftraggeber näher zu sein als etwa Maria, Johannes oder gar Christus, eben weil sie im Gewand der Zeitmode auftraten.
Immer schon war Kleidung auch ein Teil unserer Kommunikation. Sie besteht aus Zeichen, Dresscodes, die eine Zuordnung zu Stand, Beruf und Geschlecht ermöglichen. Kleiderordnungen regelten streng, was von wem getragen werden durfte und was verboten war. Im Mittelalter war das ein wichtiges gesellschaftliches Werkzeug, mit dem sich der Adel von seinen Untertanen abhob.
„Mode unter dem Kreuz“ befasst sich mit der Beziehung der Zeitmode und der Heiligentracht im 14. und 15. Jahrhundert. Besondere Beachtung finden die Darstellungen der hochmodischen Kleider der reichen und schönen Patrizierin aus Magdala – Maria Magdalena.
„... eine Publikation, die nicht nur Interessierten neue Perspektiven eröffnet, sondern die Sichtweise auf die christliche Motivik verändern kann, da sie gerade für Laien die Distanz zu den doch eher sperrigen Darstellungen vermindert. Etwa auch zu dem It-Girl schlechthin, zu Maria Magdalena“ (Der Standard, 13.04.2013)
Umfang | 160 Seiten |
Abbildungen | durchgehend farbig bebildert |
Format | 21 x 24 cm |
Buch-Bindung | Hardcover |
ISBN | 978-3-7025-0680-3 |