Politische Einflüsse auf Organisation, Mozart-Forschung, Museum und Bibliothek
Eine Salzburger Kulturinstitution im Nationalsozialismus
Die aus dem 1841 gegründeten Dommusikverein und Mozarteum hervorgegangene Internationale Stiftung Mozarteum in Salzburg gilt seit 140 Jahren als führende Kulturinstitution weltweiter Mozartpflege.
Auf der Grundlage erstmals ausgewerteter Quellen beleuchtet der Band die Aktivitäten der Stiftung Mozarteum unter ihrem Präsidenten Albert Reitter während der NS-Zeit. Die Stiftung profitierte von der NS-Kulturpolitik, die Mozart als Heroen des "arischen Deutschtums" umdeutete. Aufgrund der großen propagandistischen Bedeutung der Stiftung wurde die geplante Gesamtausgabe der Werke Mozarts sogar von der "Kanzlei des Führers" finanziert.
Der Band stellt den Wahn der "Machbarkeit" überzogener Projektziele vor und analysiert die Hintergründe des überdurchschnittlich angepassten Verhaltens führender Akteure und Mitarbeiter der "Stiftung" während des NS Terrorregimes. Das Ende ist unrühmlich. Bei zunehmend schwindenden Ressourcen und im NS-spezifischen Konkurrenzkampf um die Vorherrschaft am "deutschen Mozart" wurde der Salzburger Komponist schließlich zum Vehikel einer willkürlichen Kulturpolitik instrumentalisiert.
Auch als eBook erhältlich: eISBN 978-3-7025-8090-2
Foto Pressekonferenz Internationale Stiftung Mozarteum
v.l.n.r.: MMag. Gerald Klonner (Verlag Anton Pustet), Dr. Armin Brinzing (ISM), ISM-Präsident Dr. Johannes Honsig-Erlenburg, Dr. Alexander Pinwinkler, Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb, Dr. Erich Marx (Vorsitzender ISM-Kuratorium).
© ISM – Wolfgang Lienbacher
Umfang | 456 Seiten |
Abbildungen | zahlreiche S/W-Abbildungen |
Format | 17 x 24 cm |
Buch-Bindung | Hardcover |
ISBN | 978-3-7025-1022-0 |